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NADA-Ethik warnt vor sorglosem Umgang mit Schmerzmittel

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Neben den gesundheitlichen Risiken stellt sich vor allem auch die Frage warum Schmerzmittel genommen werden und ob sie die sportlichen Leistung beeinflussen.

In den vergangenen Jahren wurde immer wieder über die Verbreitung und Häufigkeit der Anwendung von Schmerzmitteln im Sport debattiert. Die NADA-Ethik beteiligt sich prinzipiell nicht an diesen Zahlenspielen, sondern beleuchtet die unterschiedlichen Aspekte dieses Phänomens.

Zunächst gilt es nach Sportbereichen und Zielsetzungen zu differenzieren. Im Spitzensport stehen neben Leistung, Erfolgen und Rekorden auch finanzielle Beweggründe im Vordergrund. Schmerzen sind Alarmsignale des Körpers. Sie dokumentieren ein Missverhältnis zwischen Belastung durch Training und Wettkampf und der Regeneration des Organismus. Deshalb kann chronischer Schmerzmittelgebrauch zu schweren Verletzungen und oft dadurch auch zu Beendigung der Karriere führen.

Wenn Spitzensport nur noch mit Schmerzmitteln betrieben werden kann, weil die Leistungen ohne diese Mittel gar nicht mehr erbracht werden könnten, stellt sich die Frage, ob diese Praxis in die Nähe der Dopingdefinition gerät. Wo die Toleranzgrenze für den medizinisch indizierten Einsatz von Schmerzmitteln liegt, kann schwerlich für alle Fälle objektiv und eindeutig geklärt werden.

Im Breitensport treten finanzielle Interessen und Motive in den Hintergrund. Gesundheit und Freude an der Bewegung sollten die dominierenden Werte sein. Für einen Teil der Sportler hat aber auch ein ausgeprägter Leistungsgedanke die zentrale Bedeutung. Daher verwundet es nicht, dass Schmerzmittel auch in diesem Sportbereich ein Thema sind.

Die gesundheitlichen Risiken der Schmerzmittelanwendung betreffen letztendlich beide Sportbereiche gleich. Paradoxerweise sind Breitensportler sogar gefährdeter, da sie in der Regel keine (sport-)medizinische Betreuung in Anspruch nehmen und daher Schmerzmittel auch ohne medizinische Indikation oft auch „präventiv“, um möglicherweise auftretende Schmerzen zu unterdrücken eingenommen werden.

Oft sind sich die Anwender nicht bewusst, dass Schmerzmittel schwere, systematische Nebenwirkungen wie z.B. akutes Nierenversagen (bei Flüssigkeitsmangel – Hitze), Blutungen des Magen-Darm-Traktes, Geschwüre und Durchbrüche, erhöhtes Risiko für Herzanfälle („Herzinfarkt") oder Schlaganfälle, Verschlechterung der Leberfunktion, Beeinflussung der Blutungsneigung nach größeren chirurgischen Eingriffen und Verletzungen, Gewichtszunahme durch Flüssigkeitsretention und schweren akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. anaphylaktischer Schock) hervorrufen können. Zudem zeigen wissenschaftliche Studien, dass sich der erwünschte Trainingseffekt mit Leistungssteigerung unter der Anwendung von Schmerzmitteln vermindern kann.

Unbestritten ist, dass Schmerzmittel für gewisse Indikationen und Situationen ihre Berechtigung haben. Sie sind daher aus Sicht der NADA-Ethik auch – sofern sie nicht auf der Verbotsliste stehen - nicht generalisierend als „Doping light“ anzusehen. Liegt keine medizinische Indikation vor, liegt aber die missbräuchliche Verwendung von Medikamenten vor. Jede Sportlerin und jeder Sportler, egal auf welchem Leistungsniveau, sollte aber – wie bei jedem Einsatz von Medikamenten - sehr genau abwägen, was das Motiv der Anwendung ist und ob dieses mit den eigenen Werten und Zielen übereinstimmt.


Link:

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Medikamentenabfrage der NADA Austria

MedApp der NADA Austria


Rückfragehinweis:

Mag. Dr. David Müller, Leiter Information und Prävention NADA Austria
+43 1 505 80 35 14, d.mueller@nada.at

Infobox:

Die Ethikkommission der Nationalen Anti-Doping Agentur Austria GmbH („NADA-Ethik“) befasst sich mit ethischem Handeln im Sport und Themen der Dopingprävention im Leis-tungs- und Breitensport mit besonderem Schwerpunkt auf den Nachwuchssport. Sie ist ein beratendes Gremium der NADA Austria, unterstützt deren Anti-Doping Arbeit und setzt sich für den Schutz der sauberen Sportlerinnen und Sportler ein.

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