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NADA Austria seit 15 Jahren für sauberen Sport

zurück Pressekonferenz 15 Jahre NADA Austria - im Bild Vizekanzler und Sportminister Mag. Werner Kogler und NADA Austria GF Mag. Michael Cepic

Gemeinsam mit Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler blickte Michael Cepic, der Geschäftsführer der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA Austria) auf die letzten 15 Jahre der österreichischen Anti-Doping Arbeit zurück. Sportminister Kogler zeigte sich erfreut, dass Österreich im internationalen Vergleich als vorbildlich gilt und die Expertise der NADA Austria sehr gefragt ist.

„15 Jahre NADA Austria, das bedeutet 2.830 Vorträge, Schulungen und Infotour-Stationen, 37.109 Dopingproben und 194 Anti-Doping Verfahren. Pro Jahr werden rund 30.000 Stunden an Arbeit für den sauberen Sport geleistet.“, so NADA-Geschäftsführer Michael Cepic.

Mit der Gründung der NADA Austria am 1. August 2008 wurde ein neues Zeitalter der österreichischen Anti-Doping Arbeit eingeleitet. Mit den strafrechtlichen Bestimmungen zu Besitz, Handel und Weitergabe bestimmter Dopingmittel bzw. Sportbetrug und den Vorgaben zur verpflichtenden Umsetzung von präventiven Maßnahmen zählt das österreichische Anti-Doping Bundesgesetz zu einem der strengsten weltweit.

 „Sport ist international, unsere Sportler:innen treten bei Wettkämpfen gegen Mitbewerber:innen aus der ganzen Welt an, daher ist es wichtig, dass weltweit einheitliche Standards der Anti-Doping Arbeit umgesetzt werden und es keine Lücken gibt. Die hervorragende Arbeit, die in Österreich geleistet wird, ist Impulsgeber für andere Länder.“, so Sportminister Werner Kogler.

Neben den mittlerweile 14 hauptamtlichen Mitarbeiter:innen setzen sich 15 Referent:innen und 80 Mitarbeiter:innen der Dopingkontrollteams tagtäglich für den sauberen Sport ein. Zudem stehen der NADA Austria zur Erfüllung ihrer umfassenden Aufgaben vier Kommissionen mit insgesamt 38 Mitgliedern und Ersatzmitgliedern zur Verfügung.

Dopingkontrollen deutlich gesteigert

Die Anzahl der Dopingkontrollen ist in den letzten 15 Jahren deutlich gestiegen. Wurden 2009 noch 1.921 Dopingproben gezogen, so waren es 2022 insgesamt 2.831. Die höchste Anzahl an Dopingproben wurde mit 3.261 Dopingproben im Jahr 2021 verzeichnet, hauptsächlich aufgrund der Vorbereitung auf die in wenigen Monaten aufeinanderfolgenden Olympischen und Paralympischen Spiele Tokio 2020 und Beijing 2022.

Seit letztem Jahr werden Dopingkontrollen zum überwiegenden Teil digital administriert. Die papierlose Durchführung spart pro Jahr rund 65.000 Seiten A4-Papier. NADA-Geschäftsführer Michael Cepic: „Das papierlose System bietet eine intuitive, moderne und effiziente Benutzeroberfläche und ermöglicht Sportler:innen sowie Anti-Doping-Organisationen eine sichere und schnelle Erfassung von Dopingkontrolldaten.“

Verpflichtende Präventionsarbeit

Stark ausgebaut wurde seit 2008 auch die Präventionsarbeit. Nachdem zu Beginn pro Jahr rund 60 Vorträge, Schulungen und Infotour-Stationen durchgeführt wurden, konnte diese Zahl auf 330 im Jahr 2019 gesteigert werden. Nach einem pandemiebedingten Rückgang 2020 und 2021 konnten 2022 bereits wieder 221 Termine gehalten werden.

Eine der wesentlichsten Änderungen der letzten Jahre waren der verstärkte Fokus auf digitale Maßnahmen. Nachdem die NADA Austria bereits im Jahr 2011 einen ersten E-Learningkurs entwickelt hatte, umfasst die aktuelle Plattform aktiv.nada.at mittlerweile rund 11.000 aktive User. Seit dem Start von aktiv.nada.at im Jahr 2021 wurden 14.646 Zertifikate für die erfolgreiche Absolvierung eines E-Learningkurses ausgestellt.

Derzeit bietet die Plattform Kurse für Leistungssportler:innen, deren Betreuungspersonen, Teilnehmer:innen an sportlichen Großereignissen sowie Fitness- und Breitensportler:innen. Die MedApp liefert in Sekundenschnelle eine Antwort, ob ein Medikament erlaubt oder verboten ist. Der TUE-Checker gibt Auskunft, ob eine medizinische Ausnahmegenehmigung notwendig ist und der NEM-Checker ermöglicht es, das individuelle Risiko von Nahrungsergänzungsmitteln besser einzuschätzen.

In den letzten beiden Jahren wurden auch die Schulungen umfassend überarbeitet. Die neuen Vortragsmaterialien sind durch interne Verlinkungen individuell auf den Wissenstand, die Interessen und die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe abstimmbar. Zudem lassen sich auch die Inhalte von aktiv.nada.at (z.B. Mini-Games, Quizfragen, Übungen, Szenarien) über entsprechende Verlinkungen und Einbettungen nahtlos in den Vortrag einbauen.

Neben dem Fokus auf den Nachwuchs- und Spitzensport setzt die NADA Austria auch Maßnahmen im Fitnesssport. Derzeit arbeiten rund 100 Fitnessstudios mit der NADA Austria zusammen, um ihre Mitarbeiter:innen und Kund:innen für den sauberen und gesunden Sport zu sensibilisieren.

Hälfte der Fälle basieren auf nicht-analytischen Beweisen

Die österreichische Anti-Doping Arbeit zeichnet sich zudem durch eine intensive Zusammenarbeit zwischen NADA Austria und staatlichen Ermittlungsstellen aus. Die Kooperation mit Zoll, Polizei bzw. Staatsanwaltschaft führte zu 86 Fällen. 97 der Anti-Doping Verfahren basieren auf Ermittlungsergebnissen, Zeugenaussagen oder Hinweisen. NADA-Geschäftsführer Michael Cepic: „Aufsehenerregendstes Beispiel war die ´Operation Aderlass´ im Zuge der Nordischen Skiweltmeisterschaft in Seefeld, die zu zahlreichen sportrechtlichen und strafrechtlichen Verfahren führte. Zur Aufdeckung von professionellen Betrugsnetzwerken braucht es nicht nur die Anti-Doping Organisationen, sondern auch staatliche Ermittlungsbehörden.“

NADA Austria international geschätzt

Die Abteilungsleiter der NADA Austria sind in zahlreichen Expert:innengruppen vertreten, NADA-Geschäftsführer Michael Cepic wurde 2022 zum stellvertretenden Vorsitzenden der „NADO Expert Advisory Group“ der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) gewählt und hat dadurch ab November 2023 einen Sitz im Foundation Board der WADA. Sportminister Kogler dazu: „Das die NADA Austria nun erstmals im höchsten Gremium der WADA vertreten ist, ist ein Ausdruck der Wertschätzung, die man sich hier erarbeitet erarbeitet hat. Die vorbildliche Arbeit der NADA Austria wird international sehr geschätzt.“

Neben der traditionell guten Zusammenarbeit mit den Nationalen Anti-Doping Organisationen (NADOs) aus Deutschland und der Schweiz wurde in den letzten Jahren vor allem auch die Zusammenarbeit mit den zentral- und osteuropäischen NADOs ausgebaut, indem 2019 die Central European Anti-Doping Organizations (CEADO) gegründet wurde. Die CEADO NADOs stellen ihr Wissen und ihre Expertise im Rahmen von Mentoring Programmen zur Verfügung, die NADA Austria zuletzt etwa für die 2021 neu gegründete griechische NADO „EOKAN“.

Die Anti-Doping Arbeit steht nie still, es wird ständig an Weiterentwicklungen und Verbesserungen gearbeitet. Die präventiven Angebote und Maßnahmen der NADA Austria werden weiter ausgebaut. Der 2021 etablierte gemeinsame Standort der „Institutionen für Respekt und Integrität im Sport“ (IRIS) liefert neue Möglichkeiten der Vernetzung und Zusammenarbeit.  Mit der kürzlich erfolgten Einführung des „Endokrinologischen Moduls“ im biologischen Athlet:innenpass wird der Nachweis von Doping mit gewissen Hormonen erleichtert. In den nächsten Jahren gilt es, strafrechtliche Bestimmungen für Besitz, Handel und Weitergabe von Dopingsubstanzen, wie dies in Österreich bereits seit 2010 der Fall ist, auch in anderen Ländern zu etablieren, damit grenzübergreifende Ermittlungen ermöglicht werden.

Rückfragehinweis:
David Müller, Leiter Information und Prävention NADA Austria
+43 1 505 80 35 14, d.mueller@nada.at

Kostenlose Pressebilder:
https://www.nada.at/de/service/mediathek/fotos


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