Im Rahmen dieses Überarbeitungsprozesses war die Expertise der NADA Austria voll gefordert. Einerseits galt es, die Vorgaben der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) in die österreichische Rechtsordnung zu übersetzen, andererseits das Anti-Doping Bundesgesetz anhand der Erfahrungen aus dem Vollzug der letzten Jahre weiterzuentwickeln.
2014 führte die NADA Austria insgesamt 2.638 Dopingkontrollen durch, davon 624 Blutkontrollen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden die Blutabnahmen damit einmal mehr deutlich gesteigert. Grund dafür ist der weitere Ausbau des „Athlete Biological Passport Program“. Mit diesem können Auffälligkeiten in den Langzeit-Profilen der Sportler erkannt werden, um daraufhin zielgerichtet zu kontrollieren. NADA-Geschäftsführer Mag. Michael Cepic: „Nicht zuletzt der Dopingfall Johannes Dürr hat die Wichtigkeit dieses neuesten Instrumentes der Anti-Doping Arbeit gezeigt.“
Im letzten Jahr wurden neun auffällige Testergebnisse berichtet. Sechs positive Analysen führten zu Anti-Doping-Verfahren, in drei Fällen lagen medizinische Ausnahme-genehmigungen vor. Zusätzlich wurden drei nicht-analytisches Verfahren aus 2014 sowie fünf nicht-analytische Verfahren aus den Vorjahren abgeschlossen.
Auch im zweiten wesentliche Schwerpunkt der Anti-Doping Arbeit der NADA Austria, der Information und Prävention, war die NADA Austria 2014 sehr aktiv. Insgesamt wurden 52 Vorträge und Schulungen mit über 3.000 Teilnehmern durchgeführt. Zusätzlich besuchte die österreichweite Info-Tour 35 Nachwuchssportveranstaltungen. Neben den Info-Seiten, den eLearning-Plattformen und den Broschüren engagiert sich die NADA auch in den Sozialen Medien wie Facebook, Instagram und YouTube, um die jugendliche Zielgruppe bestmöglich zu erreichen.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Anti-Doping Schulprogramm. Im Rahmen dieser Maßnahme wird jeder Jahrgang der Oberstufe pro Jahr einmal direkt von Referenten der NADA Austria individuell und altersgerecht geschult. Mag. Cepic: „Unser Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler bei der selbstbewussten Entscheidung gegen Doping und Medikamentenmissbrauch zu unterstützen.“
Durch den Ausbau der Schiedsrichter-Kampagne und weiterer Anti-Doping TV-Spots soll auch die sportinteressierte Öffentlichkeit sensibilisiert werden. Mag. Cepic: „Die Zukunft des Sports kann nur eine Zukunft des sauberen Sports sein. Der Symbolcharakter, den der Spitzensport für unsere Gesellschaft hat, macht es unumgänglich mit allen Interessensgruppen des Sports daran zu arbeiten, die Geißel des Dopings aus dem Trainingsalltag, den Wettkämpfen und vor allem aus den Köpfen der Beteiligten zu verbannen.“