Denn NEM können verbotene Substanzen enthalten oder z.B. mit anabolen Steroiden verunreinigt sein. In mehreren unabhängigen Studien wurden bei der Analyse von NEM bei bis zu 25 Prozent der Produkte verbotene Substanzen gefunden. Eine Verunreinigung kann entweder unabsichtlich entstehen (z.B. durch mangelnde Sorgfalt bei der Produktion) oder aber ganz bewusst herbeigeführt werden, um die Nachfrage durch die "spürbare" Wirkung der Präparate zu steigern.
Neben den üblichen Inhaltsstoffen finden sich bei manchen Produkten auch anabole Steroide oder so genannte Prohormone in den Produkten. In manchen Fällen werden diese Substanzen auf der Verpackung sogar demonstrativ beworben, meistens werden aber nicht alle Inhaltsstoffe auf der Verpackung angegeben.
Da der Markt mit NEM sehr lukrativ ist, ist mittlerweile auch die organisierte Kriminalität auf dieses Geschäftsfeld aufmerksam geworden. Die größte Gefahr besteht bei Präparaten, die über das Internet bestellt wurden. Neben dem Risiko von Verunreinigungen besteht auch die Wahrscheinlichkeit, dass die ausgelieferten Produkte unter unhygienischen Bedingungen gefälscht wurden (siehe Bildergalerie).
NEM und positive Analysen
Jeder Sportler ist selbst für alle Substanzen verantwortlich, die sich in seinem Körper oder in seinen Körperflüssigkeiten befinden. Daher muss er sich auch vergewissern, dass jedes Arzneimittel, jedes NEM oder jedes sonstige Präparat keine verbotenen Substanzen enthält bzw. nicht mit verbotenen Methoden angewendet wird.
Aus dieser Verpflichtung der Sportler ("strict liability") ergibt sich, dass eine positive Analyse in aller Regel als Verstoß gegen die Anti-Doping Bestimmungen gilt und je nach individueller Sachlage mit einer mehrmonatigen oder mehrjährigen Sperre geahndet wird.
Empfehlungen der NADA Austria
- NEM ersetzen keine ausgewogene Ernährung. Sie können ein Fehlverhalten in der Ernährung nicht korrigieren. Es gibt keine Wundermittel, wie in der Werbung oft vorgespielt wird.
- NEM können in gewissen Situationen wie hoher Belastung oder Stress als befristete Ergänzung der Basisernährung durchaus Sinn machen. Grundlegende Voraussetzung ist aber eine Analyse und Beratung durch eine Fachperson.
- NEM sollten nur nach Anweisung von Fachpersonen in der angegebenen Dosierung und Zeitspanne angewendet werden. Von einer Dauereinnahme oder Kombination von mehreren Präparaten oder einer gleichzeitigen Einnahme mit Medikamenten ist jedenfalls abzuraten.
- Die Herstellung von NEM unterliegt nicht den hohen Qualitätsstandards und Normen des Austria Codex, daher gibt die NADA Austria für diese Produkte auch keine Stellungnahme hinsichtlich Reinheit oder Unbedenklichkeit ab. Die Medikamentenabfrage der NADA Austria klassifiziert ausschließlich humanmedizinische Arzneimittel des Austria Codex hinsichtlich ihrer Zulässigkeit nach der aktuellen Verbotsliste.
- Sollten Sportler trotz der genannten Risiken und in Abstimmung mit einer Fachperson nicht auf die Einnahme von NEM verzichten wollen, so sollte versucht werden, das Risiko einer Verunreinigung so gering als möglich zu halten. Eine diesbezügliche Hilfestellung bieten die Websiten www.informed-sport.com und www.koelnerliste.com