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Peptidhormone, Wachstumsfaktoren, verwandte Substanzen und Mimetika

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Die jederzeit verbotene Substanzklasse der Peptidhormone, Wachstumsfaktoren, verwandte Substanzen und Mimetika umfasst Substanzen mit unterschiedlichster Struktur und Wirkung.

In dieser Klasse sind größtenteils körpereigene Eiweiße, die als Botenstoffe wirken und die Produktion weiterer Substanzen anregen, erfasst. Aus der Vielzahl der Substanzen in dieser Gruppe werden im Folgenden vier bekannte Dopingmittel näher behandelt:

Erythropoietin (EPO)

EPO ist nicht zuletzt aufgrund der Vielzahl an Dopingfällen eines der bekanntesten Dopingmittel.



Wirkungen

Erythropoietin ist für die Produktion und den Haushalt der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) zuständig. Stellt der Körper eine mangelnde Sauerstoffversorgung fest, so wird in der Niere EPO gebildet. Dieses regt die Bildung von roten Blutkörperchen in den Produktionsstätten im Knochenmark an.

Nebenwirkungen

Ein zu hoher EPO-Anteil im Blut führt zu einer Verdickung des Blutes, wodurch die Fließeigenschaften verschlechtert werden. Dies kann zu Thrombosen, Embolien, Herzinfarkten und Schlaganfällen führen.

Wachstumshormon

Das menschliche Wachstumshormon Somatotropin auch HGH (human growth hormone) wird in der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) gebildet. Seit 1985 kann es auch gentechnologisch hergestellt werden.



Wirkungen

Die Wirkungen des Wachstumshormons sind sehr vielfältig, einerseits als direkter Botenstoff, andererseits indirekt über die Produktionsanregung anderer Hormone. Bei Jugendlichen reguliert es das Längenwachstum, es regt die Zellteilung an. Es führt aber auch zum Abbau der Fettdepots, erhöht den Blutzuckerspiegel und unterstützt den Muskelaufbau.

Nebenwirkungen

Eine erhöhte Ausschüttung des Wachstumshormons führt zum Gigantismus (Akromegalie). Es kommt zu einer Vergrößerung der Kiefer-Kinn-Partie und einem verstärkten Wachstum von Fingern, Händen, Zehen, Füßen, Nase und Jochbein. Auch die inneren Organe wie Herz, Leber und Darm nehmen an Größe zu. Durch den Eingriff in den Zuckerhaushalt kann es zu Zuckerkrankheiten (Diabetes) kommen. Durch die vermehrte Einlagerung von Wasser steigt der Blutdruck und die Belastung des Herz-Kreislauf-Systems nimmt zu. Zudem werden vermehrte Tumorneubildungen berichtet.

Gonadotropine

Unter der Bezeichnung Gonatropine werden die Substanzen zusammengefasst, die stimulierend auf die Keimdrüsen wirken. In der Verbostliste werden etwa das luteinisierende Hormon LH und das Schwangerschaftshormon HCG (humanes Choriongonadotropin) genannt.

Wirkungen

Gonadotropine wirken auf die Keimdrüsen und übernehmen im Körper somit eine Übermittlerrolle. LH  stimuliert die Produktion von Testosteron in den Hoden bzw. den Eisprung und die Gelbkörperbildung. HCG wird während der Schwangerschaft, besonders zu Beginn, in hohen Mengen produziert und in die Blutbahn abgegeben. Es steuert die Ausschüttung des Hormons Progesteron, das während der Schwangerschaft die Reifung weiterer Eizellen verhindert und für die Entwicklung der Milchdrüsen wichtig ist.

Nebenwirkungen

Eine Behandlung mit Gonadotropine kann zu einer Vergrößerung (Hypertrophie) der Eierstöcke führen. Wie bei vielen Eingriffen in den Hormonhaushalt kann dieser gestört werden.

Corticotropine

Kortikotropin oder auch Adrenocorticotropes Hormon (ACTH) wird in der Hirnanhangsdrüse gebildet und wirkt auf die Nebennierenrinde.

Wirkungen

Kortikotropin reguliert die Produktion von Kortison und Kortisol und kann anregend (euphorisch) wirken. Die natürliche Ausschüttung erfolgt in einem Tag-Nacht-Rhythmus und es besteht ein negativer Zusammenhang zu Kortisol. Ist der Kortisol-Spiegel hoch, kommt es zu einer verminderten Ausschüttung von ACTH.

Nebenwirkungen

Kortikotropin führt bei übermäßigem Gebrauch zum Abbau von körpereigenen Reserven (Zucker, Fett), zu Entzündungen und zu Infektionen.

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