Die Risiken der Anwendung nicht zugelassener Medikamente (zum Beispiel Arzneimittel in der präklinischen oder klinischen Entwicklung bzw. Arzneimittel, deren Entwicklung eingestellt wurde, Designerdrogen, nur für die Anwendung bei Tieren zugelassene Substanzen) sind nicht abschätzbar. Selbst aus allfälligen klinischen Untersuchungen lassen sich keine Daten über die Schädlichkeit der Substanzen an gesunden Personen berechnen, da dopende Sportler:innen Dosierungen verwenden, die eine therapeutische Menge oftmals um ein Vielfaches übersteigen.
Hinzu kommt, dass sich die Gebrauchsregeln hinsichtlich Umfang oder Anwendungsintervallen durch Selbstexperimente entwickelt haben, meist nach dem Motto »Mehr hilft mehr!«. Systematisch dopende Sportler:innen verwenden zudem meist mehrere Substanzen gleichzeitig (Polymedikation), einerseits um aus der Kombination bessere Effekte zu erzielen, andererseits um Nebenwirkungen zu mildern.
Die möglichen Wechselwirkungen zwischen den kombinierten Präparaten, die zur Behandlung pathologischer Zustände entwickelt wurden, und den körperlichen Belastungen, die durch die sportliche Betätigung – oftmals unter extremen Umweltbedingungen (Hitze, Kälte) – entstehen, sind völlig unzureichend erforscht. Zudem wird durch die Entschlüsselung der physiologischen Mechanismen immer deutlicher, dass Hormone keine lokalen Wirkungsweisen haben, sondern hochkomplexe systemische Kreisläufe regeln.