Konkret verboten sind:
- Die Verabreichung oder Wiederzufuhr jeglicher Menge von autologem, allogenem (homologem) oder heterologem Blut oder Produkten aus roten Blutkörperchen jeglicher Herkunft in das Kreislaufsystem.
- Die künstliche Erhöhung der Aufnahme, des Transports oder der Abgabe von Sauerstoff. Dazu gehören unter anderem:Perfluorchemikalien; Efaproxiral (RSR13) und veränderte Hämoglobinprodukte, zum Beispiel Blutersatzstoffe auf Hämoglobinbasis und mikroverkapselte Hämoglobinprodukte, ausgenommen ergänzender Sauerstoff durch Inhalation.
- Jegliche Form der intravaskulären Manipulation von Blut oder Blutbestandteilen mit physikalischen oder chemischen Mitteln.
Blutdoping
Blutdoping ist neben anabolen Substanzen und EPO die medial bekannteste Dopingsubstanz.
Wirkungen
Durch Blutdoping wird die Anzahl von roten Blutkörperchen erhöht, wodurch die Kapazität, die Muskeln mit Sauerstoff zu versorgen, zunimmt.
Nebenwirkungen
Die möglichen Nebenwirkungen von Blutdoping sind eine erhöhte Belastung des Herz-Kreislauf-Systems, Bluthochdruck und Thrombosen. Bei Doping mit Fremdblut besteht die Gefahr von Transfusionszwischenfällen aufgrund von Unverträglichkeit und Allergien. Weitere Folgen können Unwohlsein, Angstzustände und Schmerzen in der Bauchgegend sein. Schon nach kurzer Zeit können fremde, fiebererzeugende Substanzen (Pyrogene) hohes Fieber auslösen. Zudem besteht das Risiko der Ansteckung mit Infektionskrankheiten wie z.B. Hepatitis und HIV.
Künstliche Sauerstoffträger
Blutersatzstoffe zu entwickeln, die in beliebiger Menge billig zu erzeugen und beliebig lange lagerbar sind, zählt heute zu den größten Herausforderungen der Transfusionsmedizin. Da die Bereitschaft Blut zu spenden stark rückläufig ist, gleichzeitig aber der Bedarf steigt, wurde in der medizinischen Forschung intensiv nach Ersatzprodukten gesucht. Einerseits wurden künstliche Sauerstoffträger (Perfluorkohlenwasserstoffe) entwickelt, andererseits wird versucht, das Hämoglobinmolekül so zu stabilisieren, dass es auch außerhalb der roten Blutkörperchen stabil ist (Quervernetztes bzw. polymerisiertes Hämoglobin).
Wirkungen
Perfluorkohlenwasserstoffe binden Sauerstoff und können somit die Funktion der roten Blutkörper übernehmen. Bei quervernetzten bzw. polymerisierten Hämoglobinen wird der eigentliche Sauerstoffträger Hämoglobin unabhängig von den roten Blutzellen (Erythrozyten) ins Blut injiziert. Damit wird die Gesamtkapazität des Blutes, um Sauerstoff zu binden, erhöht.
Nebenwirkungen
Die gravierendsten Nebenwirkungen der Blutersatzstoffe wie eine mögliche Nierentoxizität und Blutdrucksteigerung, können unter klinischen Bedingungen kontrollieren werden. Bei einem unkontrollierten Einsatz im Sport sind diese allerdings überhaupt nicht einschätzbar.