Seit 2004 befindet sich Koffein nur mehr im Monitoring Programm der WADA, das dazu dient, Substanzen bei Dopingkontrollen mitanalysieren zu lassen, um so die Entwicklung des Missbrauchs beobachten zu können. Sollten sich die Hinweise auf eine missbräuchliche Verwendung zur Leistungssteigerung im Sport häufen, wird die betreffende Substanz wieder in die Verbotsliste aufgenommen.
Eines der Hauptargumente für das Entfernen von Koffein aus der Liste der verbotenen Substanzen und Methoden war die vergleichsweise geringe Auswirkung auf die Leistungsfähigkeit. Zudem ergaben sich praktische Probleme bei der Festlegung eines Grenzwertes für das Verbot, da Koffein individuell höchst unterschiedlich abgebaut wird.
Tatsache ist, dass Koffein heute in vielen unterschiedlichen Sportarten benutzt wird, um ein kleinen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu erhalten. So sprach etwa der Schweizer Radfahrer Fabian Cancellara in einem Interview mit der "Neuen Züricher Zeitung" über die Gründe für seinen Koffein-Gebrauch: "Es hilft dir, ein bisschen näher an deine Grenzen zu kommen. Koffein hilft, dass du dich ein bisschen mehr kaputtfahren kannst, und es macht dich wach. Nicht überall gibt es einen guten Espresso, erst recht nicht nach 180 Kilometern einer Tour-Etappe, wenn noch 40 Kilometer zu fahren sind." (NZZ, 13.3.2011).
Quelle:
Neue Zürcher Zeitung (2011). Wo Cancellara seine Grenzen zieht. 13.3.2011. Zugriff am 21.10.2014 unter http://www.nzz.ch/nachrichten/sport/aktuell/spritzen_setzen_ist_kein_guter_ausdruck__das_toent_abwertend_1.9870576.html