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Nikotin-Beutel: Ein Trend mit Risiken für den Sport

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In den letzten Jahren sind Nikotin-Beutel, auch als Nicotine Pouches bekannt, immer beliebter geworden – besonders bei jungen Menschen und im Sportumfeld. Diese kleinen Beutel, die Nikotin ohne Tabak enthalten, versprechen eine rauchfreie Alternative zu herkömmlichen Tabakprodukten. Doch die Verwendung dieser Produkte birgt Risiken, insbesondere auch für Sportler:innen.

Was sind Nikotin-Beutel?

Nikotin-Beutel werden unter die Oberlippe gelegt, wo sie das Nikotin freisetzen. Sie enthalten keinen Tabak, weshalb sie häufig als gesündere Option beworben werden. Doch auch ohne Tabak bleibt Nikotin ein starkes Suchtmittel, das zahlreiche gesundheitliche Folgen haben kann. Dazu gehören eine erhöhte Herzfrequenz, Blutdruckanstieg sowie negative Auswirkungen auf die Atemwege und die allgemeine Leistungsfähigkeit.

Nikotin im Sport: Ein unterschätztes Problem

Obwohl Nikotin nicht auf der Liste der verbotenen Substanzen der Welt Anti-Doping Agentur (WADA) steht, ist es im Sportumfeld nicht unproblematisch. Einige Sportler:innen greifen zu Nikotin-Beuteln und Snus, um Konzentration und Stressmanagement zu verbessern. Studien zeigen jedoch, dass Nikotin nicht nur die sportliche Leistung beeinträchtigen kann, sondern auch langfristige gesundheitliche Schäden mit sich bringt. Darüber hinaus kann der Konsum dieser Produkte schnell zur Abhängigkeit führen. Snus und Nikotin-Beutel werden von Drogenberatungsstellen als Einstiegsdroge klassifiziert. 

Auch Dopingkarrieren beginnen meist mit kleinen Schritten. Begonnen wird mit vermeintlich harmlosen Substanzen, reichen diese nicht mehr aus, so beginnt die Suche nach wirkungsvolleren, stärkeren Mitteln. Wie alle Produkte, die bewusst zur Leistungssteigerung eingesetzt werden, bergen auch Nikotin-Beutel und Snus das Risiko, eine Dopingmentalität zu entwickeln. 

Warum können Nikotin-Beutel überhaupt gekauft werden?

Nikotinbeutel mit Tabak (= Snus) dürfen innerhalb der EU (außer in Schweden) nicht verkauft werden.​  Aufgrund der europäischen "Tabakrecht-Richtlinie 2001/37/EU" ist das gewerbliche In-Umlauf-Bringen von Snus in der gesamten Europäischen Union (mit Ausnahme von Schweden) verboten. Verboten ist somit der Verkauf, nicht aber der Konsum.

Nikotinbeutel ohne Tabak sind in Österreich frei verkäuflich. Sie enthalten Nikotin, aber eben keinen Tabak. Vom österreichischen Tabak- und Nichtraucher:innenschutzgesetz (TNRSG) sind sie derzeit nicht erfasst. Mangels Tabak fallen sie nicht in die Definition „Tabakerzeugnisse“ und mangels Erhitzung fallen sie nicht in die Definition von „Verwandten Erzeugnissen“, zu denen E-Zigaretten zählen. Auch die EU-Tabakprodukte-Richtlinie regelt Nikotinbeutel bislang nicht.

Einzelne Bundesländer haben im Sinne des Jugendschutzes erste gesetzliche Grundlagen zur Einschränkung des Verkaufs getroffen, aus Sicht der NADA Austria bedarf es hier einer österreichweiten Regelung für Verkauf und Werbung mit entsprechenden Konsequenzen. 

NADA Austria warnt vor den Risiken

Die NADA Austria rät dringend davon ab, Nikotin-Beutel zu konsumieren. Auch wenn sie derzeit nicht verboten sind, können sie sich negativ auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Sportler:innen auswirken. Insbesondere junge Sportler:innen sollten sich der potenziellen Gefahren bewusst sein. Nikotin kann die Sauerstoffversorgung des Körpers beeinträchtigen, was etwa in Ausdauersportarten zu Leistungseinbußen führen kann.

Fazit: Kein Platz im Sport

Nikotin-Beutel mögen als „harmloser“ Ersatz für Zigaretten oder andere Tabakprodukte erscheinen, doch sie bergen ernsthafte gesundheitliche Risiken – vor allem im Sport. Die NADA Austria empfiehlt allen Sportler:innen, auf den Konsum von Nikotin und Tabak in jeglicher Form zu verzichten, um die eigene Gesundheit und Leistungsfähigkeit langfristig zu schützen.

Weiterführende Hinweise:

Das österreichweite Rauchfrei-Telefon klärt ausführlich zum Thema Tabak- und Nikotinprodukt auf und zeigt Möglichkeiten zur Entwöhnung auf: https://rauchfrei.at 

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