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Kinderwunsch bei Sportler:innen

zurück Bild zeigt zwei Hände in blauen Handschuhen, die ein Herz zeigen

Die Familienplanung ist wie in vielen Bereichen auch im Sport ein Thema. Doch manchmal bleibt der Kinderwunsch auch bei Sportler:innen (vorerst) unerfüllt. Meist wird dann bei Ärzt:innen oder speziellen Kliniken Rat gesucht. Aus Sicht der Anti-Doping Bestimmungen gibt es dabei einige Dinge zu beachten.

Die Erhöhung der Fruchtbarkeit kann sowohl bei Frauen als auch bei Männern auf unterschiedlichste Weise erfolgen. Je nachdem, ob eine konkrete Ursache festgestellt werden kann oder nicht, werden verschiedene Therapien angeboten. Das reicht vom Vitaminpräparat über hormonelle Therapien bis hin zur künstlichen Befruchtung.

Nahrungsergänzungsmittel

Nahrungsergänzungsmittel scheinen oft auf den ersten Blick ein einfacher Weg zu sein, da vorerst keine Medikamente eingenommen werden sollen. Nahrungsergänzungsmittel, die beispielsweise zur Erhöhung der Spermien oder des Testosteronspiegels angeboten werden, können allerdings verbotene Substanzen enthalten.

Nahrungsergänzungsmittel sind keine Arzneimittel und unterliegen daher nicht den strengen und geprüften Zulassungsverfahren, weshalb hier Vorsicht geboten ist. Bestmögliche Sicherheit bieten nur Produkte, die von unabhängigen Laboren getestet wurden (siehe auch Artikel zum Thema Nahrungsergänzungsmittel und Artikel zum Thema Naturprodukte).

Medizinische Behandlungen

Es gibt eine Reihe von medizinischen Behandlung, die verbotene Substanzen einsetzen:

  • Clomifen citrat, welches beispielsweise bei Frauen mit Kinderwunsch für eine gezielte Eizellreifung eingesetzt wird, befindet sich auf der Verbotsliste.
  • Gonadotropin, welches zur Reifung von Eibläschen bei Frauen mit Kinderwunsch häufig bei einer künstlichen Befruchtung eingesetzt wird, ist für Männer jederzeit verboten.
  • Testosteron ist ebenfalls jederzeit verboten. Ein Mangel an Testosteron ist jedoch in der Regel nicht die Ursache für den nicht erfüllten Kinderwunsch. Die Verabreichung von Testosteron kann sich sogar negativ auf den Kinderwunsch auswirken.

Hormontherapien sind jedoch nicht generell verboten – gerade bei Sportler:innen sollte aber genau auf die angewandte Therapie geachtet werden. Derzeit erlaubt sind zum Beispiel Therapien mit FSH (Follikel stimulierendes Hormon), Corifollitropin alfa oder Progesteron. Die Verbotsliste sollte aber vor jeder Behandlung überprüft werden, da die Liste zumindest einmal pro Jahr angepasst wird und neue Substanzen aufgenommen werden können.

Empfehlungen

Prinzipiell empfehlen Kinderwunsch-Kliniken bei unerfülltem Kinderwunsch auch den Lebensstil anzupassen. Das umfasst beispielsweise die Reduktion des Nikotin- und Alkoholkonsums, gesunde Ernährung, sowie regelmäßige körperliche Aktivität. Beim letzten Punkt ist jedoch zu erwähnen, dass sich Leistungssport sowohl auf den Zyklus von Sportlerinnen als auch auf die Fruchtbarkeit von Sportlern auswirken kann.  Eine Anpassung bzw. eine Reduktion der Trainingshäufigkeit oder -intensität kann sich – in Abstimmung mit den behandelnden Ärzt:innen - positiv auf den Kinderwunsch auswirken.

Die NADA Austria empfiehlt jedenfalls bei möglichen Therapien auch immer die Anti-Doping Bestimmungen zu bedenken, um nicht ungewollt einen positiven Dopingtest abzugeben. Eine gute Unterstützung bietet die NADA Austria Medikamentenabfrage oder MedApp für (iOS, Android).

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